Computer-Würmer sind nun schon seit 20 Jahren im Umlauf, also schon rund fünf Jahre länger, als das öffentliche und internationale Internet, wie wir es heute kennen, überhaupt existiert, das erst vor kurzem den fünfzehnten Geburtstag feiern konnte. Vor 20 Jahren, am 2. November 1988, hat der Computerwissenschaftler Robert T. Morris den ersten Wurm auf das damals noch kleine und kaum bekannte Internet losgelassen. Der „Morris Worm“ gilt heute als erster Internet-Wurm. Während klassische Viren Programme infizieren und diese damit selbst zum Virus machen, nutzen Würmer die Infrastruktur des befallenen Rechners, um sich selbst weiterzuverbreiten.
Eigentlich wollte Morris, damals Student an der Cornell University, eigenen Angaben zufolge mit seiner Entwicklung nur die Größe des damaligen Internets abschätzen. Tatsächlich aber hat er mit dem vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) aus gestarteten Wurm einen verheerenden Angriff auf das damals geschätzte 60.000 Computer umfassende Internet ausgelöst. „Einmal abgeschickt, konnte Morris sein Geschöpf nicht mehr kontrollieren. Dadurch wurden tausende von Computern lahmgelegt, weil sie nur noch mit der Verbreitung immer neuer Wurmkopien beschäftigt waren“, erklärt Kalkuhl. 1990 wurde Morris als erster Mensch nach dem „Computer Fraud and Abuse Act“, einem US-amerikanischen Anti-Hacker-Gesetz, verurteilt. Inzwischen ist Morris dennoch zum außerordentlichen Professor am renommierten MIT aufgestiegen.
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